Ortsteile
Zur Gemeinde Rehling zählen der Hauptort Rehling mit eingerechnet insgesamt 11 Ortsteile. Die Gesamteinwohnerzahl beträgt 2.574 Einwohner (Stand: 1. Nov. 2021).
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Der Ortsteil Allmering
Im 12. Jahrhundert schrieb man Almaringen. Als frühester Grundherr am Ort sind das Domkapitel Augsburg und das Kloster St. Ulrich beurkundet. Dem Domkapitel Augsburg schenkte Graf Berthold von Burgeck bei Wagesenberg um 1100 den Besitz in „Almeringen”. 1391 und 1414 kauften die Hofmarksherren von Scherneck jeweils einen Hof in Allmering.
Früher gehörten zehn Häuser zur Pfarrei Aindling und zwei nach Rehling. 1889 wurden die Häuser nach Rehling umgepfarrt. Um sich von Aindling loszukaufen, hatten sie sich verpflichtet, einen letzten Beitrag (Ziegelsteine) zum bevorstehenden Kirchenneubau zu leisten.
Gaststätte Lohner: von 1950-1969
Einwohner: 75 (Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil Au
Die Ortschaft Au, hoch über dem Lechtal gelegen, ist schon durch seine Lage als alte Siedlung anzusehen. 1947 wurden zwei Gräber aus der Merowingerzeit mit Ausstattung gefunden. 1303 wurde „Quwe” erstmals geschrieben. Die Kirche, im 12. Jahrhundert erbaut und dem St. Nikolaus geweiht, weist auf die früher selbständige Pfarrei.
Im Urbar des Augsburger Domkapitels werden 1303 vier größere Anwesen genannt, wovon eines in den Händen Ulrichs von Rehling war und drei dem Augsburger Domkapitel unterstanden. Seit 1322 gehörte Au zur Hofmark Scherneck. Der Ortsteil Au ist älter als Rehling. In der römisch-alemannischen Zeit stand an der Stelle der Kirche ein römischer Wachturm. 1752 waren es neun Anwesen; 1974 acht Anwesen und einige Wohn- und Wochenendhäuser.
Einwohner: 108(Stand 1. Nov. 2022)
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Der Ortsteil Gamling
Seit 1733 heißt die Einöde Ziegelstadel. Seit spätestens anfangs des 19. Jahrhunderts ist die Ziegelei wieder dauernd bewohnt. 1809 heißt das Anwesen „beim Ziegler auf dem Gamel im Dorf Allmering”. Ziegelei von 1733-1924.
Einwohner: 2 (Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil Kagering
1883 errichteten Xaver Lechner und seine Frau Kreszenzia ca. 3 km südlich von Rehling im Lechfeld den Kageringer Hof (bis 1920 Kargering). Als Baumaterial wurde die erste Schule aus dem 17. Jahrhundert verwendet. Das Haus ist heute noch bewohnt. Pfarrer Birzele in seinen Aufzeichnungen aus dem Jahre 1905: Im Jahr 1883 transferierte Xaver Lechner Haus und Stadel des Eherschen Anwesen in die Kagering im Lechfeld.
Einwohner: 7 (Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil Oberach
Die am Hangfuß des Lechrains entlang fließende Friedberger Ach gab den beiden Ortschaften in Ober- und Unterach den Namen. Doch bevor die ersten „Acher” seit dem 14. Jahrhundert in Oberach wohnten und wirtschafteten, waren die weiten Lechfeldauen bereits in Besitz und Kultur. Durch die immer wiederkehrenden Lech-Hochwasser bauten die Anwohner ihre Höfe auf wasserfreie Anhöhen. So waren die Oberacher fast ein halbes Jahrtausend arme Häusler.
Erst seit der Lechhochwasserfreilegung im 19./20. Jahrhundert bekamen sie zusätzliches Land. Die Güterbeschreibung von 1752 nennt als Besitz der Hofmark in Oberach die Obermühle, fünf Bausölden und zehn Leerhäuser. 1447 hatte Konrad von Gumppenberg die Mühle in Oberach gekauft. Seit 1471 gehört Oberach zum Gericht des Ebran in Scherneck. Im Jahre 1676 wurden eine Öl- und Getreidemühle sowie ein Sägewerk in Betrieb genommen. Heute wird nur noch das Sägewerk genutzt.
Einwohner: 628(Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil Rehling (Hauptort)
Am 25. Februar 1085 begegnet uns der Name Rehling erstmals gesichert, als ein Waltchun de Rohelingen Zeuge ist bei der Übergabe des Klosters Habach an die bischöfliche Kirche in Augsburg. Vom Ortsadel, den Rehlingern, kennen wir aus dem 12. Jahrhundert noch die Namen Ratgis, Arnolt und Eberhard.
Die Herren von Rehling waren wohl Dienstleute der Wittelsbacher; den Herrensitz dürfen wir in der Frühzeit vor dem Jahre 1100 im Ortskern auf dem beherrschenden Kirchhügel suchen. Die Burg Rehlingen wurde anfangs des 12. Jahrhunderts nord-westlich von Rehling gebaut. 1282 werden in einer Bibuger Urkunde Berchthold und Grimold von >Röhlingen< genannt. Berchthold stand im Dienste des Herzogs Ludwig des Strengen und war am 08. Februar 1292 einer der Schiedsrichter in den Streitigkeiten des Herzogs mit dem Bischof und der Stadt Augsburg. Am 01. Oktober 1310 wird Oberbayern zwischen den Herzögen Rudolf und Ludwig geteilt. Berchtold von Rehling ist einer der neun herzoglichen Räte, die diese Teilung vornehmen.
Angehörige des Rehlinger Ortsadels treffen wir seit Anfang des 14. Jahrhunderts häufig in Urkunden. Wolfhard von Rehling wurde 1297 Domherr in Freising, ein Heinrich der Röhlinger ist Bürger in München und machte am 13. Juni 1316 eine Stiftung an das dortige Spital. Bei Erbauseinandersetzungen musste der älteste Sohn Johann den Gesamtbesitz, die Schlösser Rehling, Scherneck und Griesstetten, das Niedergericht, alle Lehenschaften und Zugehörungen, darunter Allmering, Alsmoos und Au, am 16. Oktober 1322 an Heinrich von Gumppenberg zu Pöttmes verkaufen.
Gasthaus Gernhäuser um 1700-1971
Gasthaus „Zum Wirt” seit 1865Einwohner: 1.318 (Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil Rohrbach
Auf der Straße von Allmering nach Stotzard ist der Weiler Rohrbach. 1334 Rorbach und seit 1471 Rohrbach. Den Zehnten des Hofes bezog 1334 das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg. 1378 konnte Margaretha von Gumppenberg den Hof für die Herrschaft Scherneck erwerben. Er gehörte bis ins beginnende 19. Jahrhundert nach Scherneck. Rohrbach gehört zur Pfarrei Stotzard. 1950 wurde der Hof geteilt.
Einwohner: 3 (Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil Sägmühl
Im Jahre 926 wurde erstmals in einer alten Aufstellung Herr Wilhelm von Rehlingen (Röchling) als Besitzer der Burgen „Rehling” und „Scherneck” erwähnt. Der älteste urkundliche Nachweis über die Burg Scherneck ist ein Kaufvertrag aus dem Jahre 1322. In diesem Vertrag ist dokumentiert, daß Herr Hans von Rehlingen (Röchling) Scherneck an den Ritter Heinrich von Gumppenberg verkauft hat.
Als Heinrich von Gumppenberg 1341 seine Besitzungen unter seinen Söhnen teilt, wird erstmals der Umfang der Herrschaft Rehling-Scherneck sichtbar. Es sind Besitzungen um Rehling, aber auch in der Meringer Gegend und im Raum nördlich von Pöttmes. Die Gumppenberger in Rehling haben verhältnismäßig wenig Eigenbesitz.
Dafür haben sie aber die Vogtei über die Güter der Klöster und das Kornstift Augsburg in Rehling und den umliegenden Orten, d. h. die Gerichtsrechte in diesen Orten. In der Folgezeit haben die Gumppenberger auf Rehling-Scherneck eine erfolgreiche Erwerbspolitik betrieben. In der Hofmark Rehling-Scherneck kommt es seit 1457 zu Erbteilungen. Die Hofmark Rehling-Scherneck kommt 1470 wieder in eine Hand; Hans Ebran überließ seine Hälfte seinem Bruder Heinrich. 1626 stirbt Hans Heinrich von Gumppenberg auf Scherneck. Auf dem Erbweg geht das Besitztum an Renate von Gumppenberg, an Nothaft von Wernberg und 1636 an Karl Fuchs. Die durch den Schwedenkrieg hart mitgenommene Herrschaft verfällt, 1640 hat >>Herr Fuchs sich von Scherneck hinweg auf sein Gut nach Mähren begeben und das Schloß leer stehen lassen<<. 1642 wurde die Hofmark einer Administration unterstellt und kam auf der Gant am 06.04.1661 an den Grafen Felix von Lodron. Weitere Besitzer: 1696 der Hofkammerrat Johann Senser, 1696-1822 die Freiherren von Mayer, 1822 Friedrich von Tautphaeus. Am 01.10.1823 kaufte der Augsburger Finanzrat und Kaufmann Lorenz Freiherr von Schaezler Schloss und Gut Scherneck, dessen Nachkommen bis heute Gutherren sind.
Schloss Scherneck ist ein beliebtes und bekanntes Ausflugsziel mit seiner Lindenallee, dem Bräustüberl (seit 1820) und seiner nachweislich seit 1719 bestehenden Schlossbrauerei. Die Lindenallee umgibt eine große Wiese, die wahrscheinlich als Turnierplatz vergangener Tage diente. Für Mitarbeiter wurde unterhalb des Schlossberges eine Wohnsiedlung errichtet.
Einwohner: 34 (Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil St. Stephan
Weit draußen im Lechfeld, entlieh seinen Ortsnamen dem Patron des um 1600 von Stephan von Gumppenberg und seiner Gemahlin Elisabeth, geb. von Weichs auf Dasing, erbauten Kirchleins mit kleinem Spital. Eine kleine Ansiedlung, zumindest ein Jägerhaus, soll an dem Platz seit Langem gestanden haben.
Erdwerke um St. Stephan werden bis auf die Kelten und Römer zurückgeführt. Wahrscheinlich ging hier eine römische Nebenstraße (Augsburg–Burgheim) über die trockenen Kiesbänke des Lechfeldes. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten dürfte das Taglilienfeld, eines der größten in Europa, gehören. Von Botanikern und Naturfreunden aus vielen Ländern der Erde wird das Taglilienfeld als eine botanische Seltenheit in Europa dargestellt. Auch eine Vielzahl anderer exotischer Blumen und Pflanzen gedeihen in diesem Gebiet. Gastwirtschaft zum Jägerhaus seit ca. 1600 (Besitzer Franz Greiner).
Einwohner: 182 (Stand 1. Nov. 2021)
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Der Ortsteil Unterach
Die Friedberger Ach gab dem Ort seinen Namen. 1447 wird der Ort erstmals genannt, als Konrad von Gumppenberg die Mühle in Oberach kaufte. Heinrich von Gumppenberg hatte 1334 die Untermühle von Eberhard dem Mühlrieder erworben. Der Hofmark unterstanden 1752 das Lehengut der Untermühle, zwei Sölden und zwölf Bausölden.
Zwei Bausölden besaß hier noch St. Ulrich in Augsburg und eine die Kirche St. Wolfgang in Unterach. Die alte Mühle wurde 1908 abgerissen und an ihrer Stelle das Pumpwerk der Wasserversorgung gebaut (Hs.Nr. 1 Fam. Haberl). Der Name „Schlemmer” ist ein alter Familienname der bereits im ältesten Matrikelbuch genannt wird und unter dem Namen seit 1865 eine Gastwirtschaft betrieben wird (Georg Strobl).
Einwohner: 215 (Stand 1. Nov. 2021)